
Laga Concept 1 ist mein eigenes Designprojekt, das auf Komponenten des Luxman PD-200 Serie basiert . Das Projekt stellt eine Neuinterpretation klassischer Audiotechnik dar und verbindet originale technische Lösungen mit einem modernen Ansatz in Design und Funktionalität.

Das erste Exemplar dieses Plattenspielers entstand vor rund acht Jahren auf Wunsch und Bestellung eines Bekannten. Zu diesem Zeitpunkt wirkte das Projekt in seiner Gesamtheit technisch äußerst anspruchsvoll. Die Anforderungen waren klar definiert: Der Plattenspieler sollte über ein nicht entkoppeltes, massives Chassis verfügen, mit einem robusten Direktantrieb und einem präzise laufenden, stabilen Teller ausgestattet sein. Die Konstruktion sollte vollständig manuell arbeiten – ohne elektronische Zusatzfunktionen oder überflüssige Ausstattung – jedoch mit einem eigenständigen, markanten Design, das visuelle Aufmerksamkeit erzeugt.


Die ersten Überlegungen konzentrierten sich auf zwei Hauptaspekte: die Auswahl des Materials für das Chassis sowie die Komponenten des Antriebs. Während sich die Frage der Antriebskomponenten relativ schnell klären ließ – ich verfügte (und verfüge bis heute) über ein umfangreiches Ersatzteillager für die Luxman-Serie 200 – stellte sich die Wahl des geeigneten Materials für das Chassis als deutlich problematischer heraus.
Ein erster Versuch, im Rahmen einer „Garagenfertigung“ ein solides, schichtweise aufgebautes Chassis (aus Bleiplatte und MDF) herzustellen, scheiterte. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile dieser Lösung entschied ich mich schließlich, das Chassis aus Naturstein zu fertigen. Die Wahl fiel auf schwedischen Granit, dessen hohe Dichte die Anforderungen eines Masselaufwerks bestens erfüllte. Problematisch waren jedoch die akustischen und resonanztechnischen Eigenschaften, die sich aus der Materialstruktur ergeben.
Zusätzlich entschied ich mich, die Stromversorgung aus dem Gehäuse auszulagern und in einem separaten Gehäuse unterzubringen.



Wie auf dem obigen Foto zu erkennen ist, stellte das Anfertigen der Montagelöcher mittels Waterjet-Verfahren kein größeres Problem dar. Deutlich aufwändiger war hingegen die Entkopplung der Aluminium-Montageplatte des Motors. Letztlich konnte dieses Ziel durch das Verkleben der Platte auf einem acryl-silikonbasierten Dämpfungspolster erreicht werden.
Die Leitungsbündel wurden sorgfältig geschirmt und nach erfolgreicher Prüfung der elektrischen Verbindungen ästhetisch in die Struktur der Granitbasis integriert.



Der Netzschalter, der Drehzahlschalter, die Pitch-Regelung sowie das Stroboskopsystem wurden in dafür vorgesehenen Montagelöchern untergebracht.
Das Chassis (Plinthe) mit den Abmessungen 485 × 415 × 60 mm und einem Gewicht von ca. 38 kg ermöglicht die Montage von zwei 9-Zoll-Tonarmen in verschiedenen Konfigurationen.




Wie auf den Bildern ersichtlich, wurde an diesem Exemplar auf der rechten Seite ein 9-Zoll-Tonarm TA-1 von Micro montiert, welcher zuvor vom Luxman PD-272 demontiert wurde. Im oberen linken Bildbereich befindet sich ein modifizierter Micro MA-77 Tonarm.
Die Modifikation umfasste die Entfernung des werkseitigen Anti-Skating-Mechanismus, der hinsichtlich Präzision als unzureichend bewertet wurde, und dessen Ersatz durch einen klassischen, gravitationsbasierten Anti-Skating-Mechanismus. Hierfür wurde eine Basis (Mount) des SME 3009 Mk.III Tonarms adaptiert und ein passend dimensioniertes laterales Gegengewicht zur Feinjustierung eingesetzt.



Wie bereits eingangs erwähnt, bereitete die Auswahl geeigneter Füße die größten Schwierigkeiten. Diese mussten einerseits die schwere Konstruktion stabilisieren und gleichzeitig die „harte Klangcharakteristik“ des Granit-Chassis kompensieren. Der initiale Einsatz klassischer Gummifüße mit Stahlfeder erwies sich als völliges Missverständnis: Der Plattenspieler war instabil, die Füße konnten das hohe Gewicht nicht tragen, und zudem klang das Gerät dumpf, ohne jegliche Dynamik oder Feinzeichnung.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen legte ich das Projekt für einige Monate beiseite. Durch einen glücklichen Zufall entdeckte ich bei einem Besuch in der Praxis meiner Frau (sie ist Zahnärztin) einen Behälter mit ungenutzten Amalgamfüllungsresten – dieser Anblick brachte mich auf eine Erleuchtung. Das Problem der Füße wurde, wie auf den Fotos zu sehen ist, auf beeindruckende Weise gelöst.


Ich setzte sogenannte Spikes ein – ähnlich jenen, die bei Lautsprechergehäusen verwendet werden – mit dem Unterschied, dass anstelle herkömmlicher Stahlunterleger speziell geformte amalgambasierte Absorber zum Einsatz kamen. Die Verwendung des Amalgams allein reichte in diesem Fall jedoch nicht aus; eine weitere Komponente musste hinzugefügt werden. Was genau das war, werde ich an dieser Stelle nicht verraten – aber mit etwas technischem Verständnis lässt sich das sicher selbst erschließen.

Das Modell Laga Concept 2 stellt eine konsequente Weiterentwicklung der beim Bau des Laga Concept 1 gewonnenen Erkenntnisse dar. Die Konstruktion basiert auf einem vergleichbaren Fertigungskonzept, unterscheidet sich jedoch durch die Verwendung von zwei voneinander entkoppelten Granitbasen, jeweils ausgelegt für die präzise Aufnahme von 13,5-Zoll-Tonarmen in individueller Konfiguration.
Die Grundplatte besitzt eine Gesamtgröße von 825 × 415 × 60 mm, bei einem Systemgesamtgewicht von ca. 80 kg. Die erhöhte Masse sowie die getrennte Tonarmbasisstruktur tragen zur weiteren Optimierung der mechanischen Entkopplung, Resonanzkontrolle und geometrischen Flexibilität bei.









