Micro Seiki DD-40 und DD-7 (German)

Sind die beide gleich oder doch nicht ?
Dass diese beiden Micro-Plattenspieler in einem Artikel zusammengefasst sind, ist natürlich kein Zufall. Die in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre hergestellten Modelle gelten allgemein als Zwillingsmodelle – manche glauben sogar, dass der Micro DD-7 ausschließlich für den japanischen Markt bestimmt war, während der DD-40, der in Europa und auf dem amerikanischen Markt erhältlich war, mit ihm identisch sei.

Tatsächlich sind auf den ersten Blick kaum Unterschiede zwischen den beiden Konstruktionen erkennbar, was diesen weit verbreiteten Glauben nur zu bestätigen scheint. Doch das ist ein Irrtum – und zwar ein grundlegender!
Beide Plattenspieler basieren auf einem sehr ähnlichen Chassis aus furnierter MDF-Platte mit den Abmessungen 497 × 385 × 154 mm. Das Gewicht unterscheidet sich allerdings leicht: Während der DD-7 etwa 11,5 kg wiegt, bringt der DD-40 rund 400 g mehr auf die Waage.

Die Produktion beider Modelle begann Mitte der 1970er-Jahre. Der DD-7 wurde ab 1975 in Japan gefertigt und kostete dort rund 75.000 Yen. Der DD-40 kam ein Jahr später, also ab 1976, auf den Markt und wurde überwiegend in Europa und Nordamerika vertrieben. In Deutschland lag der Verkaufspreis bei etwa 1.500 DM. Die Produktion des DD-40 lief bis 1978.
Der DD-7 stellte eine Weiterentwicklung der Modelle DD-5 und DD-6 dar. Ein zentrales Merkmal dieser Serie war der Verzicht auf einen eingebauten Netztransformator. Stattdessen wurde die benötigte Betriebsspannung über ein internes Konvertersystem erzeugt – bestehend aus Gleichrichterbrücken und einer Kombination aus Stabilisierungs- und Glättungskondensatoren. Dieses Spannungsversorgungskonzept war besonders kompakt und wurde in mehreren Micro-Seiki-Modellen dieser Zeit eingesetzt.

Wie seine Vorgänger war auch der DD-7 mit einem OEM-Direktantriebsmotor vom Typ Victor (JVC) 5961 SM ausgestattet (siehe Bild rechts). Dieser Motor zeichnet sich durch einen ruhigen Lauf und eine hohe Drehmomentstabilität aus.

Im Gegensatz dazu ist der DD-40 technisch grundlegend anders aufgebaut. Er besitzt ein konventionelles Netzteil mit eingebautem Transformator und verwendet einen Motor des Typs Matsushita MKX-15H (siehe Bild links). Diese Auslegung unterscheidet sich nicht nur in der Spannungsversorgung, sondern auch im Regelverhalten und der Motorcharakteristik deutlich vom DD-7.
In beiden Modellen kommt ein Plattenteller aus Aluminium-Druckguss zum Einsatz. Er wiegt jeweils 1.360 g und hat einen Durchmesser von 320 mm. Trotz identischer Maße und Bauweise unterscheiden sich die beiden Versionen jedoch in einem Detail: der Kunststoff-Lochskala. Diese ist zwar optisch ähnlich gestaltet, jedoch nicht identisch – ein Hinweis auf unterschiedliche Fertigungsserien oder marktbezogene Anpassungen.
Beide Plattenspieler sind mit einer speziell angepassten Version des hervorragenden, dynamisch ausbalancierten Tonarms MA-505 ausgestattet. Dieser Tonarm war eines der Top-Modelle von Micro-Seiki und genießt bis heute einen exzellenten Ruf für seine Präzision, Laufruhe und Justierbarkeit.

Eine detaillierte Beschreibung der technischen Merkmale und Besonderheiten dieses Tonarms finden Sie im Abschnitt „Micro-Seiki Tonarme – Dynamisch ausbalanciert“.
Fazit:

Trotz ihrer äußerlichen Ähnlichkeit sind der DD-7 und der DD-40 zwei technisch klar voneinander zu unterscheidende Konstruktionen. Beide galten zur Zeit ihrer Markteinführung als Plattenspieler der Spitzenklasse – und auch heute, Jahrzehnte später, haben sie nichts von ihrer Faszination verloren.

Dank ihrer hochwertigen Verarbeitung, soliden Technik und audiophilen Eigenschaften werden sie nach wie vor geschätzt. Beide Modelle haben bis heute eine treue Anhängerschaft – und viele Sammler und Musikliebhaber tun einiges, um eines dieser seltenen Stücke in ihre Sammlung aufnehmen zu können.