
Meiner Meinung nach ist der Micro-MA-505-Tonarm einer der erfolgreichsten Tonarme, die damals in großer Stückzahl produziert wurden – in diesem Fall kann man sogar von einer Massenproduktion sprechen.

Technische Daten:
Gesamtlänge: 322 mm (9") oder 372 mm (12")
Effektive Länge: 237 mm (9") oder 282 mm (12")
Effektive Masse: 7–8 g oder 11 g
Überhang: 15 mm oder 12 mm
VTA-Bereich: 42–86 mm
Ausgelegt für Tonabnehmer mit einem Gewicht von: 4–10 g oder 12–19 g


Persönlich habe ich zwölf Versionen dieses Tonarms identifiziert. Ich werde sie hier nicht alle auflisten (entsprechende Übersichten finden sich in zahlreichen Internetforen). Mir geht es vielmehr darum, auf die teils erheblichen konstruktiven Unterschiede zwischen den einzelnen Ausführungen aufmerksam zu machen.
– MA-505 (konventionell als Mk. I bezeichnet) ist die ursprüngliche 9-Zoll-Version mit Kupferverkabelung und einem speziellen H-303-Headshell, das für die universelle Montage ausgelegt ist. Die Basis ist so konstruiert, dass die VTA-Einstellung stufenlos und reibungslos durch Drehen eines Hebels erfolgt.

-Ma-505 ” L ” wie oben, nur 12 Zoll lange Version . Der Gegengewichtschafft und Lateralgewichtstab sind im Vergleich zu 9 Zoll Version um jeweils 10 mm länger .

-MA-505 X-Version mit einer speziell entwickelten 3-Segment-Kupferverkabelung (die Kupplungskontakte sind mit der Standard-0,06-mm²-Verkabelung verbunden, im Mittelteil wurden zweiadrige abgeschirmte Drähte verwendet, als ob eine aktive Verbindung plus eine Abschirmung für jeden Kanal separat entsteht . Alle drei Teile sind durch Silberlöten verbunden. Als Begründung für diese Lösung erhielt ich Feedback, dass es ein Versuch war die Verkabelung gegenüber dem damals neuen H-505X Headshell zu optimieren. Ob das stimmt kann ich nicht 100% bestätigen, falls jemand von euch zu diesem Thema Info hat, bitte lass es mich wissen.
-MA-505 LX wie oben, nur 12 Zoll Version.

-MA-505S Silberverkabelung. -MA-505 LS 12 Zoll Version plus Silberverkabelung .

-MA-505 Mk.II, diese Variante wird am häufigsten als verbesserte Version des Mk.I angesehen, es geht nur um die universelle Basis dieses Tonarms und einen etwas anderen VTA-Einstellmechanismus ( ähnlich wie die Basen der MAX Serie) . Manchmal wurde auch die Dampfwanne dort montiert)
Es gibt auch die Versionen Mk.II SX und Mk.II LX aus der letzten Produktionszeit. Dies ist eine sehr interessante Variante, bei der in beiden Fällen die AX-Basis verwendet wurde, die auch in den Tonarmen MAX 237 und MAX 282 verwendet wird. Es ist bestimmt ein qualitativer Fortschritt. In diesem Fall die Version M-505 LX Mk.II hat die Gesamtlänge von 375 mm und nicht wie andere „L” Versionen 372 mm.

-MA-505 Mk.III ist eine Version wo man die Tonarmrohre austauschen kann. Das S-förmige Tonarmrohr hat SME Kupplung was ermöglich die einfache Montage von unterschiedlichen Micro Headshells. Ein gerade Tonarmrohr hat einen FIX Headshell vom Typ H-707 oder H-707 X . Der MA-505 Mk.III Tonarm hat kein zusätzliches Lateralgewicht, stattdessen wurde ein spezieller Stabilisierungsring verbaut. Zum Lieferungsumfang gehört auch die Dampfwanne mit Paddel.




Unten zwei Micro Mk.III links mit AX Mount Base und rechts Mit A-81 Mount Base vorbereitet zum löten an Verbindungsleiste.

Gerade wechselbare Tonarmrohr aus Messing .

Innere Verkabelung für gerade Tonarmrohr inclusive spezielle Balsaführung ( ähnliche Lösung wurde auch in Tonarmrohren MAX Serie verwendet )


Die AX Basis verfügt leider nicht über den automatischen VTA Einstellungsmechanismus aber die ist sehr massiv und wiegt stolze 560Gr.

Darüber hinaus gab es auch "verarmte " Versionen dieses Tonarmes, die an die Bedürfnisse bestimmter Laufwerke angepasst waren, wie z. B. das DD-6; DD-7; DD-8; DD-35. In den oben genannten Fällen wurden diese Tonarme meistens an bestimmten Basen montiert, bei denen die VTA-Einstellung unmöglich oder eingeschränkt war. Diese Versionen haben normalerweise keinen hydraulischen Hub und kein seitliches Gewicht, und die Verkabelung ist wie beim Mk.I-Modell Standard.



Unten sehen Sie eine sehr interessante Version des Tonarms MA-505 Mk.I "L" (12 Zoll), der in den Plattenspielern Micro DD-100 verbaut wurde. Weitere Informationen über diese Variante finden Sie im Kapitel Micro-DD Serie-DD-100.

Die nächste sehr seltene Version des MA-505 L stammt vom Plattenspieler Micro BL-1001W. Ihr charakteristisches Merkmal ist die Verwendung einer standardmäßigen hydraulischen Tonarmlift-Vorrichtung . Die übrigen Elemente unterscheiden sich in keiner Weise von der Version, die vom Plattenspieler Micro DD-100 bekannt ist.



Nun ein wenig zum dynamischen Ausbalancierung des MA-505: Das System besteht aus drei Elementen: das Ausgleichsgewicht dient nur dazu, den Arm statisch auf den Grundwert „0“ auszubalancieren. (Der Arm befindet sich in einem absoluten Gleichgewichtszustand, d.h. kein Druck. Natürlich befindet sich der dynamische Balance-Knopf in diesem Fall auch in der "0" Grund-Position .Die " restliche Ausbalancierung " übernimmt die Feder die sich im Inneren Gegengewichtstiftes befindet. Die Feder ist mit Einstellung Mechanismus durch ein Titanium Wolfram Faden verbunden. Der Ausgleich erfolgt in diesem Fall sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen Ebene . Durch Betätigung des Drehknopfs für die dynamische Balance erhalten wir den entsprechenden Druckwert eines bestimmten Tonabnehmers (in der Praxis können wir diesen Wert einstellen und korrigieren sogar, wenn die Nadel auf der Platte sich befindet). Mehr über das Thema findet ihr unten : Micro-Dynamisch ausbalancierte Tonarme-MA-707 Die Anti-Skating-Einstellung erfolgt gewissermaßen automatisch, während man mit der zweite Knopf die Position je nach Schliff der Nadel auswählt (rote Farbe ist für elliptische Nadeln reserviert und die blaue Farbe für mehr "durchdringendere" Nadeln gedacht. Im Fall von "extrem Schliffen", z.B. Gyger 80, kann es leider zu Einstellungsproblemen kommen, anderseits kann ich Shibata-Liebhaber beruhigen, mit diesem Schliff klappt alles bestens.



Zusammenfassend : Der Micro MA-505 ist eine sehr gelungene Konstruktion. Allein die Tatsache, dass der Tonarm in einem solchen Umfang und in so vielen Varianten produziert wurde, spricht für sich. Seine Vielseitigkeit verbunden mit der schon sprichwörtlichen Präzision der Mikro-Ingenieure ergab in diesem Fall so ein Tonarm der bis heute die Maßstäbe setzt.








Seltene Version MA-505 Mk.II mit AX Basis





