Luxman PD-284 wurde in Jahren 1982-84 hergestellt. Das Chassis ist mit Maßen: 438 x 350 x 128 mm und einem Gewicht von 5,4 kg nicht der schwerste. Auf dem europäischen Markt kostete der Plattenspieler 465 DM (Deutschland). Mit dem Bau wurde, wie bei Luxman üblich, Micro Seiki beauftragt. Es gab nur eine Bedingung: Die Kosten für diesen Plattenspieler auf dem Markt sollten die Summe von 300 US-Dollar nicht überschreiten und gleichzeitig die Wiedergabequalität auf dem Niveau anderer Modelle der 200er-Serie bleiben.
Mikro Seiki Ingenieure gingen sehr methodisch an die Sache heran und die Einsparung der Kosten fand eher im Bereich der Ästhetik statt der Qualität statt. Der Auswahl elektronischer Komponenten bleibt fast auf dem gleichen Niveau wie früher. Um die Kosten zu senken, wurde im Vergleich zu den führenden Modellen der 200er-Serie ein kleinerer Sockel entworfen, der mit einer silbernen Folie aus Kunststoff überzogen war (die führenden Modelle der 200er-Serie hatten ein Finish in Form von gebürstetem Aluminium Blech). Das Stroboskopgehäuse wurde mit dem Geschwindigkeit Schalter (33,3-45 U/min) und dem Rotationssteuerungspotentiometer (ein Potentiometer für beide Geschwindigkeiten) integriert. Das Ganze wurde aus schwarzem Kunststoffgefertigt.
Trotz dieser Einschränkungen macht die Elektronik im Allgemeinen einen soliden Eindruck. Als Antrieb dient ein Gleichstrommotor DDM-515M4 von Fujiya, der praktisch den gleichen Plattenteller antreibt wie in den anderen Modellen der 200er-Serie (weitere Informationen in den Artikeln zu PD-277 und PD-282).
Die größten Einsparungen gegenüber anderen Modellen der 200er-Serie wurden bei der Auswahl des Tonarms erzielt, wobei ein völlig anderer Weg eingeschlagen wurde als bei früheren Modellen. Bei PD-272 und PD-277 wurde TA-1 Tonarm eingebaut. Die andere PD-200 Serie Modelle haben abgespeckte Versionen dieses Tonarmes gekriegt. Beim PD-284 wurde auf die sehr guten, aber relativ teuren TA-1 Tonarme komplett verzichtet und durch ein völlig anderes neues Modell ersetzt.
Wie Sie auf den Bildern sehen können, ist der Tonarm nicht so präzise wie der TA-1 gebaut. Der hat eine Kunststoffbasis mit integriertem elektrischem Lift und einer gefederten Anti-Skating-Vorrichtung. Der größte Nachteil dieses Tonarms ist die fehlende VTA-Einstellung. Der Tonarm hat ein relativ leichtes Headshell aus Aluminium mit einem Gewicht von 6 Gramm . Dieser Hedshell hat mindestens die Möglichkeit der Azimut Einstellung.
Das Netzteil hat für damalige Zeiten eine Art technologisches Novum, Trafo wurde gekapselt in einem speziellen Material, das aus einer Mischung von PVC und keramischen Komponenten hergestellt war. Diese Beschichtung isoliert ziemlich gut vor der Einfluss Magnetfeldes.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die finanziellen Einschränkungen die vor Ingenieure und Designer dieses Projekts gestellt wurden, zu erheblichen Kompromissen bei der Auswahl der einzelnen Komponenten zwangen. Das macht sich in zweierlei Hinsicht bemerkbar, erstens bei der äußeren Gestaltung des Plattenspielers (viel Kunststoffelemente und PVC-Folie statt gebürstetem Alu blech), zweitens bei der Verwendung eines im Vergleich zu anderen Modellen deutlich schlechteren Tonarm . Ganz anders wirkt das Laufwerk das Plattenspielers, das sich qualitativ nicht viel von ähnlichen Lösungen unterscheidet, die beispielsweise im PD-272 oder PD-277 verwendet wurden.